Wenn Selbst- und Fremdbild sich verbinden…

… wird es interessant, witzig, wunderlich – und irgendwie auch ehrlich. Martin Buber hat einmal gesagt: Der Mensch wird am DU zum ICH. Das trifft wohl auch auf Europa zu. Wer wir sind, erleben wir durch die Augen der Anderen.

Das Goethe-Institut hat zu einem europäischen Spiel eingeladen. Zwei Monate lang wurden unsere europäischen Nachbarn befragt: Wie ist euer Blick auf Deutschland? Was gefällt euch besonders gut an Deutschland, was überhaupt nicht? Herausgekommen ist die Deutschland-Liste: Was denkt Eruopa über Deutschland?

So lernen wir uns selbst besser kennen – durch den freundlichen Blick der Anderen. Und entdecken dabei, dass das Fremden im Grunde gar nicht so fremd ist. Wir sind manchmal schneller beim DU als wir denken…

Gefunden bei Susanne Gier und beim Goethe Institut.

Mut – ein Gedicht

Was keiner wagt, das sollt ihr wagen,
Was keiner sagt, das sollt ihr sagen,
Was keiner denkt, das wagt zu denken,
Was keiner anfängt, das führt aus.

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr´s sagen,
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.

Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben,
Wenn alle mittun, steht allein.

Wo alle loben, habt Bedenken,
Wo alle spotten, spottet nicht,
Wo alle geizen, wagt zu schenken,
Wo alles dunkel ist, macht Licht.

Lothar Zenetti

Wie viele Netze braucht der Mensch?

Am 22. November 2010 habe ich auf einer Alumni Veranstaltung der TU Graz einen Impulsvortrag zum Thema digitales Netzwerken gehalten. Das war für mich ein besonderer Moment: Psychologie trifft Technik. Und beide Seiten suchen einen gemeinsamen Weg – nicht nur an der Uni, sondern auch in den sozialen Netzwerken die in den letzten Jahren durch das Internet möglich geworden sind.

Hier gibt es den Impulsvortrag Digitales Netzwerken – wie viele Netze braucht der Mensch jetzt zum Hören:

Weihnachten 2.0

Ich diesem Jahr habe ich oft gedacht, wie dankbar ich dafür bin, in diese Zeit hinein geboren zu sein. Solange ich denken kann, hat mich fasziniert, auf welche Weise Menschen sich miteinander verbinden. In den letzten 10 Jahren konnte ich hautnah miterleben, wie sich unsere Beziehungsfähigkeit und unsere Kommunikation durch die Entwicklung neuer Technologien verändert haben. Ich bin Teil einer neuen gemeinschaftlichen Intelligenz geworden – und ich staune jeden Tag.

Wenn Jesus im 21. Jahrhundert geboren wäre, würde der Anfang der Weihnachtsgeschichte wohl so aussehen:

http://www.youtube.com/watch?v=vZrf0PbAGSk

Joanne K. Rowling: Warum Rückschläge wichtig sind

Manchmal beneide ich die Amerikaner um ihre emotionalen Ritualen. So gibt es bei ihnen zum Beispiel die Tradition der Abschlussreden am Ende des Studiums (Commencement Speech).

Dazu werden Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur dazu gebeten, der nächsten Generation etwas von der eigenen Lebenserfahrung mit auf den Weg zu geben. 2008 hat die Harvard University Joanne K. Rowling dazu eingeladen. Sie sprach – ganz im Sinne von Harry Potter – darüber, warum Rückschläge gut und Phantasie so wichtig ist:

‚Jeder erleidet irgendwann einmal Rückschläge. Es ist unmöglich, im Leben ohne sie auszukommen – es sei denn, ihr lebt extrem vorsichtig und vermeidet sie. Aber dann war euer Leben umsonst – und automatisch ein einziger Rückschlag.‘

[vimeo]http://vimeo.com/1711302[/vimeo]

Ich habe selber zwei Studiengänge abgeschlossen. Am Ende bin ich in ein Büro gegangen und habe mein Diplom abgeholt. Das wars dann auch schon… Ich weiß noch genau, wie schal es sich jedesmal angefühlt hat. All die Jahre hatte ich mich mit so viele Leidenschaft für neues Wissen und innovative Wege engagiert – und dann endet es schließlich in einem bürokratischen Akt.

Ich bin mir sicher – hätte ich in diesem Augenblick die Kraft und den Segen der Älteren gehabt, ich wäre mit mehr Leidenschaft und Begeisterung in meine Zukunft gegangen…

Ich habe inzwischen alle sieben Bände von Harry Potter gelesen. Nachdem ich Joanne Rowling so perönlich gehört und gefühlt habe, weiß ich, warum mich ihre Bücher so kindlich-unschuldig und gleichzeitig so gewachsen-weise berührt haben.

Wer die Rede gerne im ganzen lesen möchte, findet sie im im Harvard Magazin.