Mut wächst mit dem Teilen

Heute ist einer dieser Tage: traurig, konfus, orientierungslos. Dann habe ich dieses Video mit NENA gesehen – und der Himmel ging auf.

Sie sprüht vor Kraft und Lebensfreude. Ihre Lebendigkeit steckt an, bringt mich zum Lachen, weckt mich auf. Alles, was sie hier sagt – und wie sie es sagt, wirkt für mich wie eine Ermutigungs-Medizin.

Danke fürs Teilen, NENA. You made my day!

NENA | OLDSCHOOL | Hinter den Kulissen

Was Neues riskieren

Was für eine Erkenntnis mit über 50 Jahren: Dass wir die Dinge in der Regel immer so tun, wie wir sie (40 Jahre zuvor) gelernt haben. Dass wir sie auch anders tun können – und dabei neue Aspekte der Wirklichkeit erkennen.

How to tie your shoes | Terry Moore

Mich hat das Video dazu ermutigt, jeden Tag irgendetwas anders zu machen als sonst. Ich habe inzwischen auf der anderen Seite des Bettes geschlafen… Meine Zähne immer wieder mal mit Links geputzt… Auf der gegenüberliegenden Seite meines Schreibtisches gearbeitet… Die gefragt, die sich Rat bei mir holen… Mich mutig angezweifelt, wo ich sicher war… Mich mutig hingestellt, wo ich unsicher war…

Neue Erfahrungen beginnen ganz offensichtlich mit neuen Bewegungen.

You can change your life in a dance class!

Manchmal finden Bücher einen Weg zu mir, die ich nicht mehr aus der Hand legen kann. Mit der Autobiographie Tanz um dein Leben von Royston Maldoon ist es mir genauso ergangen:

Nach 10 Seiten liefen mir zum ersten Mal die Tränen. Ab Seite 100 begann ich zu begreifen, dass wir unsere Leben – durch eine einzige Leidenschaft – verändern können. Irgendwann ab Seite 200 wußte ich, dass diese Leidenschaft die Kraft besitzt, andere Menschen dazu zu bewegen, ihr Leben zu verändern.

Wirklich bekannt ist Royston Maldoon in Deutschland nicht – auch wenn der preisgekrönter Dokumentarfilm zu seinem Tanz-Projekt mit Berliner Schulen Rhythm is it viele Menschen ins Kino gelockt hat. Schade, denn seine Projekte sind pure Inspiration für die Integration von Andersartigkeit – in Schulen, in sozialen Brennpunkten und in Krisengebieten.

Seine Begeisterung für die Förderung von Kindern Jugendlichen ist einfach ansteckend. Ihm ist wichtig, dass Kindern ihre eigene Leidenschaft entfalten können – und den Mut finden, ihr zu folgen. Denn nur so wächst ihr Selbstvertrauen.

Royston Maldoom, Tanz um dein Leben

Royston Maldoon Anfang des Jahres in der Talkshow 3 nach 9. Hier konnte man ihn mal ganz persönlich hören – und ein Gefühl davon bekommen, was es heißt, ein ‚Spätberufener‘ zu sein. Er möchte mit seinem Leben die Nicht-Tänzer zum Tanzen bewegen und aus Kultur Politik machen. Es ist unglaublich, wie viele Emotionen er auf diese Weise in Bewegung und in Beziehung bringt.

Wachsen. Reformieren. Transformieren

Wir leben in aufregenden Zeiten. Noch nie war so viele Veränderung in so kurzer Zeit und in so großem Umfang notwendig – und möglich. Doch was ist Veränderung? Wie und wann ereignet sie sich? Wieso gibt es Veränderungsprozesse, die uns begeistern und inspirieren – und andere, die sich wie Sterben anfühlen.

Veränderungsprozesse folgen einer bestimmten Logik.  Und es hilfreich, eine Landkarte zur Hand haben…

Wachsen. Reformieren. Transformieren

Jeder ist ein Sternenhimmel

Hermann Hesse hat einmal gesagt: ‚In Wirklichkeit ist kein Ich eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein kleiner Sternenhimmel‘.

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Früher war die Frage ‚Wer bin ich?‘ vor allem eine therapeutische Frage. Im Alltag ergab sich unsere Identität mehr oder weniger von selbst – durch unsere Herkunft, unseren Beruf und die Erwartungen von Anderen. Heute braucht es für die Selbstführung durch die unterschiedlichen Aspekte unserer Identität im Grunde einen ganz eigenen Kompass.

Hierzu gibt es einen sehr lesenswerten Artikel von Wolf Lotter in Brandeins 6/2009: Es sind unsere Ziele und Absichten, die uns im Rausch der Möglichkeiten unseren Weg finden lassen.

Das Netz hat unsere bisherige Identität multipliziert und verflüssigt. Diese Verflüssigung unseres Ichs können wir nicht mehr rückgängig machen. Mit ihr wächst die Orientierungslosigkeit – aber mit ihr wachsen auch neue Möglichkeiten. Wer mehr dazu hören und sehen möchte, kann das in einer der letzten Ausgaben des Elektrischen Reporters von Marius Sixtus tun.

Wenn sich das eigenen Identitätsformat verflüssigt, dann sind es vor allem die Menschen, mit denen wir verbunden sind, die deutlich machen, wer wir sind. Die Qualität unserer Beziehungen wird also in Zukunft zeigen, woher wir kommen, was uns am Herzen liegt ist und wer wir sind.