Eine Freundschaft fürs Leben

Dieses Gespräch mit Jane Fonda (78) und Lily Tomlin (77) zu erleben, war für mich ein Feuerwerk der Freude. Die beiden verbindet eine lebenslange Freundschaft, sie sind unglaublich tiefsinnig und witzig miteinander. Ich konnte förmlich spüren, wie oft sie zusammen gelacht, geweint, gestritten haben. Sie zeigen mir, wie es möglich ist, mit dem Alter immer lebendiger zu werden.

Sie haben sich über die Jahre ihre Eigenart bewahrt und gleichzeitig gibt es Werte, für die beide kämpfen. In diesem FAZ-Interview können Sie mehr über die beiden erfahren.

A hilarious celebration of lifelong female friendship | Jane Fonda and Lily Tomlin

Wertvoll finde ich in diesem Gespräch auch ihre Hinweise auf die wissenschaftlichen Studien aus der Stressforschung, die belegen, dass Frauen auf Stress tendenziell anders reagieren als Männer. Frauen schütten in Stress-Situationen vermehrt Oxytocin aus – ein Hormon, dass uns dazu bewegt, andere mit einzubeziehen und uns mit Ihnen zu verbinden.

Die Lebensfreude dieser beiden Frauen zeigt deutlich, wie viel Glück, Gesundheit und Weisheit aus Freundschaften wachsen kann – wenn wir uns an Unterschieden reiben, in Krisen zusammenstehen, und dabei das Lachen (vor allem über uns selbst) nicht vergessen…

Sie sind 20 Jahre (!) älter als ich. Sie sind für Leuchttürme auf meinem Weg.
Danke fürs Vorgehen…

Kunst – aus Verletzlichkeit erschaffen

Ich bin vom Leben nur mit einer relativ geringen Portion Radikalität ausgestattet worden. Ich war auch noch nie besonders gut darin, mich meiner Angst zu stellen – und sie in Mut zu wandeln. Vielleicht beeindruckt mich die Performance-Künstlerin Marina Abramovic deshalb so tief. Für sie ist Angst eine Grenze, die es zu überwinden gilt. Ein Tor hinein ins eigene Potenzial, ein Schlüssel in die Freiheit. Und sie lässt sich durch nichts und niemanden davon abhalten, das zu tun, was sie fürchtet.

Ich habe bei meiner Arbeit schon sehr früh herausgefunden, dass ich mich nicht verändern werde, solange ich immer nur Dinge tue, die ich mag. Nur wenn du Dinge machst, vor denen du Angst hast, die du nicht wirklich kennst oder die sogar völliges Neuland für dich sind, nimmst du neue Perspektiven ein. Du erreichst ein anderes Bewusstsein. Genau das ist mein Ziel. (1)
Ihre Kunst ist ein Energie-Dialog – geboren aus Verwundbarkeit. Ein unkontrollierbares Ereignis zwischen ihr und ihrem Publikum. Sie setzt sich gnadenlos der Begegnung aus – ganz gleich, ob sie schmerzhaft, lustvoll, traurig oder ekstatisch ist… Sie macht es für einen Augenblick, für Stunden, Tage, oder wie im MoMA für viele Wochen. Sie nutzt ihren eigenen Körper als Medium, um Bewusstsein zu verändern.

 

Sie ist in diesem Jahr 70 geworden…
Leidenschaft ist offensichtlich keine Fage des Alters.

(1) Du mußt Dinge tun, die Angst machen, TAZ 9.7.2011 http://www.taz.de/!269905

 

WIE DAS DENKEN BEWEGLICH WIRD – Ein Tag mit dem Körper in der Natur 06.06.2015

Entdecken Sie die Magie des Denkens. Mit den Wanderschuhen an den Füßen machen wir uns auf in die Natur. Wir folgen dem Wegweiser, der Körper und Denken verbindet, und lassen uns von den vielfältigen Möglichkeiten unseres Bewusstsein überraschen.

Treffpunkt: Düsseldorf Hubbelrath, Restaurant Kaiserhaus, Erkrather Landstr. 82
Kosten: 350 € (zzgl. 19% Mwst.)
Infos: www.sonnos.net

 

 

Frieden beginnt im Körper

Wie liebt man sich selbst? Diese Fragen hat mich viele Jahre beschäftigt. Ich bin in einer Zeit und in einer Familie aufgewachsen, in der Nächsten-Liebe ein hohes Ideal war, und Selbst-Liebe als eine Form des Egoismus galt. Inzwischen weiß ich – auch aus schmerzlichen Erfahrungen, dass Frieden immer mit Selbstannahme beginnt.

So hat mich dieses Video tief berührt und bewegt. Thich Nhat Hanh gibt auf die Frage ‚How do I love myself?‘ eine verblüffend einfache Antwort:

 First you breathe in, than be aware of your body.

Dieser stille, weise Mann aus Vietnam berührt mich. Sein Sprechen ist eine Form des Hörens. Seine Antworten entstehen im Lauschen… Bei ihm werden die großen Fragen – ganz einfach – zu einer Brücke ins Wesentliche. Er webt aus ihnen konkrete Achtsamkeits-Übungen – unmittelbar und unbeschwert.

How do I love myself?

Für ihn beginnt Selbstannahme mit dem Spürbewusstsein, mit dem bewussten Erspüren unseres eigenen Körpers. Liebe ist hier eine praktizierte Freundlichkeit mit dem, was ist – ohne Abwehr, ohne Hader.

You are made of sunshine, fresh air and fresh water. Appriciate the wonder of your body. Your body is a masterpiece of the universe, and the seed of consciousness.

Nichts trennt uns so sehr von uns selbst und anderen, wie unsere Urteile und Bewertungen. Aus ihnen entstehen Überzeugungen, die Veränderung verhindern. Sie erzeugen fixierte Spannungen in unserem Körper, die sich nicht mehr von alleine verflüssigen können. Unser Körper leidet. Dann hilft und heilt Achtsamkeit und Freundlichkeit. Sie ist für Thich Nhat Hanh die unmittelbarste Form der Liebe und der Weg in den Frieden.

Wenn wir vom Flüssigen Ich sprechen, dann meinen wir genau das: Unser mentales, emotionales und leibliches Spürbewusstsein sind so miteinander verbunden, dass die Wahrnehmungen unserer Sinne (ohne Hader) durch unser Bewusstsein fliessen können. So können sich fixierte Spannungen durch einen freundliche Achtsamkeit im Körper auflösen.

Dazu braucht es nahezu immer andere Menschen, ein wohlwollendes Gegenüber, durch und mit dem wir in empathischer Resonanz wachsen können. Jemand, der mich mit seinen Worten im Herzen bewegt – wie Thich Nhat Hanh. Oder auch jemand, der mir mit kundigen Händen den freundlichen Dialog mit meinen Körper ermöglicht. Oder eine gute Freundin/ ein Freund, mit dem das Sprechen zum Lauschen wird.

Das entspannte Ankommen im Körper wird so zu einem Tor ins empathische Mitfühlen – mit den eigenen Vorfahren, mit den Nächsten, mit der Schöpfung. Und zur Brücke in die soziale Verantwortung und ins Handeln. Wir hatten zu keiner Zeit auf diesem Planeten so viele Möglichkeiten uns gegenseitig zu unterstützen wie heute… Ich bin sehr dankbar dafür, in dieser Zeit leben und sie aktiv mitgestalten zu können.

P.S. Ich habe gerade erfahren, dass Thich Nhat Hanh (88 Jahre) mit einer Gehirnblutung im Krankenhaus liegt – und auf seine friedliche Weise mit dem Leben ringt. Beim Ein- und Ausatmen denke ich immer wieder mal an ihn. Er hat so viele Menschen mit seiner Freundlichkeit berührt… Ich bin mir sicher: Vieles von dem, was er bewegt hat, fließt nun zu ihm zurück. Möge auch diese Zeit seines Lebens für ihn friedlich gelingen.