Intuition und Nichtwissen im Management

In unserem Gehirn sind Wissen und Nichtwissen neuronal miteinander verschaltet. Sie bilden eine Einheit, die Intelligenz und Intuition überhaupt erst möglich macht. In unserer Gesellschaft ist diese Verbindung noch nicht vorhanden. Damit wird uns ein Zugang zu unserer Intuition sehr erschwert.

Einer der Blogs, die ich immer wieder mit viel Interesse lese, ist der von Dr. Andreas Zeuch. In seinem integral.blog schreibt er über Intuition, Nichtwissen und Unsicherheit in Unternehmen.

In diesem Ausschnitt aus einem Video spricht er über die Relevanz von Intuition und Nichtwissen in der Bildung. Nach wie vor wird es in der Schule bestraft, wenn Kinder etwas nicht wissen. Andreas Zeuch plädiert dafür, Nichtwissen in der Schule als eine Ressource zu entdecken.

Andreas Zeuch: Intuition und Nicht-Wissen, 05

Wer gerne mehr wissen möchte, kann hier ganze Interview mit Dr. Andreas Zeuch sehen.

Gefühle sind der Kompass

Gefühle haben in der abendländischen Kultur keinen besonderen Ruf. Ihre Missachtung lässt sich bis in die Antike hinein zurückverfolgen. Von Platon über Aristoteles bis heute gilt die Vernunft als überlegene Instanz – Gefühle werden dagegen als eher primitiv, unzuverlässig und gefährlich abgetan.

Erst in den letzten Jahren rücken die Gefühle mehr und mehr in den Fokus der Wissenschaft. Antonio R. Damasio ist einer der Wissenschaftler, die ihnen zu einem neuen Ruf verholfen hat. In seinem Buch Ich fühle also bin ich beschreibt er, dass es vor allem unsere Gefühle sind, die uns durch die vielenfältigen Dimensionen unseres Alltags führen…

Bei Spiegel online habe ich einen Artikel über Damasio gefunden, der anschaulich beschreibt, auf welche Weise unsere Gefühle uns führen und uns zu einem sicheren Platz in der Welt verhelfen.

Wo sind deine Gefühle dir ein wichtiger Kompass gewesen?

Krankheit als Weg in die Verkörperung

‚Ideas worth spreading’. Das ist das Leitmotiv von TED. Dieses Video gehört auf jeden Fall zu einer der Kostbarkeiten der TED-Konferenzen. Dr. Jill Bolte Taylor ist Gehirnforscherin und spricht über ihre persönlichen Erfahrungen mit einem Schlaganfall, der wesentliche Funktionen ihrer linken Gehirnhälfte außer Kraft gesetzt hat. Plötzlich erlebt sie ihr eigenes Gehirn von innen… Und aus wissenschaftlichen Theorien werden auf einmal gefühlte Erfahrungen.

Beim Sehen des Videos sitze ich wie gebannt vor dem Bildschirm. Ich weine mit ihr. Ich staune mit ihr. Ich lerne mich selber kennen.
Ihre Erfahrungen sind es wirklich wert, geteilt zu werden.

Ich habe noch nie so anschaulich die Funktionsweise unseres Gehirns beschrieben bekommen: Wie Unmittelbarkeit und Logik zusammenwirken… Was passiert, wenn wir vollkommen von der Gegenwart eingefangen werden und der Tanz zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft nicht mehr funktioniert… Normalerweise arbeiten beide Gehirnhälften so selbstverständlich miteinander, dass wir die Komposition der Unterschiede nicht bewusst erleben können.

Die massive Störung des Selbstverständlichen durch einen Schlaganfall schenkte Dr. Jill Bolte Taylor eine fühlbare Erfahrung ihres eigenen Gehirns. So wird Wissenschaft zur verkörperten Weisheit – fühlbar und emotional verständlich. Über ihre Erfahrungen hat sie ein Buch geschrieben, dass man als Hardcover oder als Download kaufen kann.

Was für ein Segen in unseren Krankheiten liegt…
Sie fördern Dankbarkeit, Demut und Staunen.

Bei Dr. Jill Bolte Taylor hat ein Schlaganfall zur leibhaftigen Verkörperung ihres Wissen geführt. Wie haben Krankheiten Sie verändert?