Das Parfüm

Es war eines der ungewöhnlichsten Filmerlebnisse meines Lebens. Ein Sinnenspektakel, eine choreographische Meisterleistung. Eine Hinführung ins Mitgefühl, die unwiderstehlich ist…

Das Parfum - offizieller Trailer

Paris 1738: Grenouille wird mit einer außergewöhnlichen Begabung geboren. Er ist ein Wunderkind des Riechens. Er kompensiert seine Sehnsucht nach Liebe mit seinem größten Talent – so, wie wir es alle tun. Er ist besessen von dem Wunsch, durch einen Duft in die Liebe zu finden und zu führen.

Die Seele aller Wesen ist ihr Duft

Er erfindet ihn und die Menschen erliegen ihm – allerdings nicht aus Liebe, sondern durch die Manipulation ihres Geruchssinns. Sein perfekter Duft macht ihn am Ende einsamer als er je war.

Unser größtes Talent führt – solange es als Kompensation benutzt wird – immer an der Sehnsucht vorbei. Das größte Genie wird – so lange es seinen Schatten nicht kennt – nicht in die Liebe führen, sondern Leid und Schmerz erzeugen.

Am Ende ist keines meiner Gefühle eindeutig geblieben. Dieser Film bietet keine einfachen emotionalen Projektion an. Im Gegenteil – jedes Gefühl wird verstört, weil es einen emotionalen Doppelgänger hat, der die andere Seite fühlbar macht: Neben der Angst vor dem Bösen entsteht die Faszination für das Genie. Das scheinbar Unmoralisch-Mörderische wird mit so viel Schönheit inszeniert, dass die Liebe zu unseren eigenen Schatten unvermeidbar ist…

Der Film spielt mit unserer Sehnsucht nach Liebe… Und die fühlbare Beziehungslosigkeit von Grenouille schmerzt bis ins Mark… Ohne die Liebe zu unserem Schatten bleibt unser Wirken reine Manipulation… und jede Gabe ein Fluch…

Bernd Eichinger und Tom Tykwer ist ein Meisterwerk gelungen.

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