Manchmal fühle ich mich wie auf dem Sprungbrett – damals mit zehn. Es ging um den Fahrtenschwimmer, den ich unbedingt machen wollte, aber ich hatte so unermessliche Angst vor dem notwenigen Sprung vom 3-m-Brett. Ich weiß noch genau, wie ich auf dem Brett stand und die Angst jede Zelle meines Körpers durchspült hat…
Unten stand mein Vater und bot mit alle erdenklichen Belohnungen an. Ich kann mich noch an das Versprechen der Bratwurst erinnern. Ich habe noch nie Bratwürste gemocht… Schließlich bin ich gesprungen. Eher aus Liebe – als wegen der Wurst. Im Springen bin ich gestorben – mindestens dreimal.
Heute stehe ich wieder einmal auf einem Sprungturm. Und plötzlich steht Ingo hinter mir. Er springt in der IT-Wirklichkeit dieser Welt jeden Tag vom 3- oder 10-m-Brett und weiß nicht, ob im Becken wirklich Wasser ist. Er weiß, wie sich ein Sprung aus großer Höhe anfühlt. Er sagt: Ich stehe hinter dir… Und es geht immer um die Wurst…
Ich weiß, dass er weiß, wovon er spricht… und ich springe.