Ansteckende Kreativität

In meiner Supervisionsgruppe für Lehrer erzählt Peter von TED. Der Vortrag über Kreativität von Ken Robinson habe ihn wie ein ICE-Zug getroffen. Kurze Zeit später sitzen wir gemeinsam vor dem Bildschirm und lauschen dem Videoclip. Immer wieder nicken alle oder lachen. Robinson spricht mit ansteckender Begeisterung und Humor von dem, was ihn bewegt: Ohne Kreativität verkümmert jede Intelligenz und damit jede Form der Bildung zur Mittelmäßigkeit.

Es gibt Menschen, die kommen erst in Bewegung auf die wichtigen Gedanken. Wir lernen 10 Jahre lang Mathe – auch wenn wir keine mathematische Begabung haben. Warum lässt man uns nicht gleichzeitig 10 Jahre lang tanzen – wo wir doch alle einen Körper haben?

Kein Wunder, dass so viele Kinder ADHS haben… Sie dürfen sich einfach nicht genug bewegen.

Auf Grund dieses TED Talks hat Peter als Schulleiter angeordnet, jede Art von kreativen Aktivitäten in seiner Schule zu unterstützen. Ein Zirkusprojekt wurde angeregt und ein Kurs für Improvisation + Theater ins Leben gerufen… Ein kreatives Schulfest mit 1200 Schülern wurde ein riesiger Erfolg.

Worte wirken. Unkonventionelle Weg stecken an.

Focus-flow – ein Wander-Kunst-Projekt

Seit einigen Wochen liegt der Focus-flow auf meinem Schreibtisch. Sabine Habermann hatte die Vision eines Wander-Kunst-Projektes aus Alabaster und Gold – zum Erwecken der individuellen Kreativität. In 3 Staffeln läuft er nun durch die Welt – jeweils 3 Wochen bei 9 verschiedenen Menschen – und versammelt Lebensgeschichten in sich. Vom 10. bis 18. November gibt es zum Abschluss des Projektes eine Ausstellung im Energy Centrum , die den Weg der 3 Skulpturen und ihre Geschichten nachvollzieht und lesbar macht…

Ich staune. Vor allem darüber, dass das Leben mich für dieses Kunstprojekt ausgewählt hat…

Kunst – im künstlerischen Sinn – ist nicht gerade mein Metier… Ich bin Psychonautin. Ich folge dem Weg der inneren Künstlerschaft. Ich lehre die Kunst, Körper, Gefühle und Geist in Einklang zu bringen, und den persönlichen Ton, Duft, Geschmack in persönlichen Beziehungen und in der professionellen Berufung vollständig zu verkörpern.

Für mich ist jeder Mensch ein Künstler, der mit seiner eigenen Natur vertraut ist und ihr vorbehaltlos Ausdruck verleiht. Darin ehre und achte ich Joseph Beuys – einen meiner Leitbilder. Er hatte den Mut, Unkonventionelles zu wagen – und damit das Beste aus jedem von uns herauszurufen. Jeder, der zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen… Seine Projekte sind bis heute unvergessen – weil sie mutig, eigenwillig und ungewöhnlich waren.

Morgen übergebe ich den focus-flow an die nächste Staffelträgerin. Ich freue mich auf neue Inspirationen.

Kunst endet immer bei offenen Fragen.

Das liebe ich… So schenkt sie mir neue Horizonte des Fühlens.

Der Sprung in die weibliche Kreativität

Eine Freundin hat eine Zyste am linken Eierstock – und wir beginnen zu forschen:

Die Eierstöcke repräsentieren im weiblichen Körper eine ganz eigene Art von Kreativität, die bereits in der embryonalen Entwicklung angelegt ist – wir bringen unserer weibliches Erbe unwiderruflich mit. Es braucht seine Zeit zum Reifen, doch dann ereignet sich Schöpfung plötzlich und unmittelbar – mit einem Sprung in den offenen Raum. Das Ei springt wirklich! Und wird behutsam vom Eileiter eingefangen und auf den Weg gebracht…

Ich kenne dieses Gefühl, mit etwas schwanger zu gehen, und dann – von einem Augenblick auf den nächsten – um eine neue Wirklichkeit zu wissen. Alles hat seine Zeit – und erst das Wissen um den rechten Zeitpunkt lässt Handeln mühelos und effektiv werden.

Und doch bin ich zutiefst erschüttert darüber, wie weit der Weg der Frauen zu den eigenen Eierstöcken ist… In dieser Zeit der Geschichte gehört es wohl zu unserem Entwicklungsweg dazu, dass wir den Weg zu den Eierstöcken nicht kennen – sondern finden müssen… Kein Wunder, dass Eierstock-Zysten für viele Frauen ‚ganz normal’ geworden sind…

Ich ahne, dass in all dem ein Schlüssel für die Kreativität meines Körpers liegt… für den Verwandlungszauber meiner Zellen… Ich spüre eine unglaubliche Sehnsucht nach ‚Sprungkraft’…

Was heißt es eigentlich, von Grund auf fruchtbar zu sein?