Die Wucht der existenziellen Welle hat mich in die Zeitlosigkeit katapultiert. Ich bin welt-scheu geworden – die banalsten Eindrücke des weltlichen Alltags befremden mich. Ich habe alte Hüllen verloren und fühle mich nackt und pur – mitten im Geschehen.
Irgendwie sind die Welten zusammengefallen und in mich hinein implodiert… oder vielleicht habe ich mich auch einfach in die Welt hinein aufgelöst. Auf jeden Fall gibt es keinen Unterschied mehr: Ob ich meine kleine sichere Welt hier fühle – mit den vielen Menschen, die ihre Liebe in Fürsorge zum Ausdruck bringen – oder ob ich im Fernsehen die Welt und die Not ‚der Anderen dort drüben‘ erlebe… alles ist mir gleich nah. Jedes einzelne menschliche Schicksal der Welle ist meines geworden.
Ich weiß nicht, wie es sich damit leben lässt… oder ob es wieder weg geht… oder ob die Welle gerade darin ihren Sinn findet. Doch ich weiß, dass ich bereits seit einiger Zeit freiwillig geübt habe, dem Nicht-Wissen zu vertrauen – als hätte ich nicht-wissend ‚gewußt‘, dass es Zeit ist sich vorzubereiten.